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Autonomous robotics has a colourful background in literature (mostly in connection with humanoid creatures) and more recently also in other, more physical forms of art. Citations from very different authors and from different centuries could give some ideas about an old dream and concern. Enjoy! - and perhaps you find some similarities between current research proposals and these extracts. Further suggestions are very welcome.
Some citations are in German, some in English
Artificial creatures:
- Homer - Ilias, c. 900 BC
- Homunculus, 13th century
- Rabbi Yehuda Loew ben Becalel - The fabulous hominid Golem, c. 1580
- Johann Gottieb Fichte (1762-1814)
- Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854)
- Heinrich von Kleist - Über das Marionettentheater, 1810
- Johann Wolfgang Goethe - Wagner am Herde, 1831
- Mary Wollstonecraft Shelley - Frankenstein, 1818
- Isaak Asimov - 'I, Robot', short story, 1950
- Stanislaw Lem - Solaris, 1968
- Stanislaw Lem - Terminus, 1968
- Douglas R. Hofstadter - Gödel, Escher, Bach, 1979
- Ridley Scott - Blade Runner, 1982
- Valentino Braitenberg - Vehicles, 1984
- Stanislaw Lem - Fiasko, 1986
- Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel, 1988
- Eduard Petiska - Golem, 1991
- Jostein Gaarder - Sofies Welt (Sofies velten), 1991
- Greg Egan - Learning to be me, 1995
- Peter Rasmussen - Mars by Stealth, 2000
-
Homer
(c. 900 BC)
Ilias
in der Übersetzung von Wolfgang Schadewaldt,
insel Taschenbuch, Frankfurt am Main, 1997, S. 316-318
Im achtzehnten Gesang geht Thetis, Mutter von Achilles, zu Hephaistos, um
ihn um eine neue Rüstung zu bitten, die Patrokles, Achills Freund, im Kampf
gegen Hektor zusammen mit seinem Leben verlor.
Zu dem Haus des Hephaistos aber kam die silberfüssige Thetis,
dem unvergänglichen, bestirnten, hervorstrahlend unter den Unsterblichen,
dem ehernen, das er selber gemacht hatte, der Krummfüßige.
Und sie fand ihn, wie er sich schwitzend um die Blasebälge herumbewegte,
geschäftig, denn Dreifüße, zwanzig im ganzen, fertigte er,
Rings an der Wand zu stehen der guterstellten Halle.
Und goldene Räder setzte er einem jeden von ihnen unter den Fuß.
Daß sie ihm von selbst zum Versammlungsplatz der Götter liefen
Und wieder ins Haus zurückkehrten, ein Wunder zu schauen.
Ja, die waren soweit vollendet, nur die Ohren waren noch nicht
Angesetzt, die kunstreichen, die fügte er eben an und schlug die Bänder.
(...)
[Weiter mit Verszeile 410]
Sprach es, und vom Amboshalter stand auf die schnaufende Ungestalt,
Hinkend, und unten regten sich die dünnen Schenkel.
Die Blasebälge stellte er weg vom Feuer, und alles Gerät,
Mit dem er gearbeitet, sammelte er in einen silbernen Kasten.
Und mit einem Schwamm wischte er sich ab das Gesicht und die beiden Arme
Und den nacken, den starken, und die behaarte Brust,
Tauchte in den Rock und ergriff den Stab, den dicken, und ging hinaus,
Hinkend, und ihn stützend, den Herrn, liefen die Dienerinnen,
Goldene, die lebenden Jungfrauen glichen.
Die haben drinnen Verstand im Innern und drinnen auch Stimme
Und Kraft, und wissen von den unsterblichen Göttern her die Werke.
Die keuchten, den Herrn unterstützend, daher, der aber schleppte
Sich hin, wo Thetis war, und setzte sich auf einen schimmernden Stuhl,
(...)
[weiter mit Verszeile 468]
So sprach er und ließ sie dort und ging zu den Blasebälgen,
Und diese wandte er zum Feuer und hieß sie arbeiten.
Und die Blasebälge, zwanzig insgesamt, bleisen in die Schmelztiegel
Und entsandten einen allfältigen, gut anfachenden Zugwind,
Dem Geschäftigen bald so, bald wieder so zu dienen,
Wie Hephaistos es wollte und er das Werk zustande brachte.
Homunculus
(13th century)
lat. Menschlein. In der Alchimie verstand man darunter einen künstlich nach alchimistischen Vorstellungen hergestellten Menschen. Dem im 13. Jahrhundert aufgekommenen Glauben an die Möglichkeit einer Realisierung des Homunculus liegt die Dreiheitsidee der Geist, Seele, Körper symbolisierenden Prinzipien von Schwefel, Quecksilber und Salz im Androgyn zugrunde.
Rabbi Yehuda Loew ben Becalel
(16th century)
Golem
The fabulous hominid Golem, c. 1580
Der Vater gibt alles, was weiß ist: die Knochen, die Venen, Nägel,Gehirn und das Weiß der Augen;
die Mutter gibt alles, was rot ist: die Haut, das Fleisch, Haar und den schwarzen Teil der Augen;
Gott gibt den Atem, die Seele und die Physiognomie, Sehen, Hören, Sprache, Bewegung, Verstehen und Weisheit.
Johann Gottieb Fichte
(1762-1814)
Historisch-kritischen Gesamtausgabe
der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Hrsg. v. R. Lauth, H. Jacob, u.a. (Stuttgart - Bad Cannstatt)
I Werke /3 pp. 361
Das vernünftige Wesen kann sich nicht als wirksames Individuum setzen, ohne sich einen materiellen Leib zuzuschreiben, und denselben dadurch zu bestimmen.
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
(1775-1854)
aus: sämtliche Werke, 1. Abteilung, 1856-1861
Band VII, pp. 359f.
Immer noch liegt im Grunde das Regellose, als könne es wieder einmal durchbrechen, und nirgends scheint es, als wäre Ordnung und Form das Ursprüngliche, sondern als wäre ein anfänglich Regelloses zur Ordnung gebracht worden (...) Dieses ist an den Dingendie unbegreifliche Basis der Realität, der nie aufgehende Rest, das, was sich mit der größten Anstrengung nicht in Verstand auflösen läßt, sondern ewig im Grunde bleibt.
(1777-1811)
Im 63.?66. Blatt der Berliner Abendblätter
Als ich den Winter 1801 in M... zubrachte, traf ich daselbst eines Abends, in einem öffentlichen Garten, den Herrn C. an, der seit kurzem, in dieser Stadt, als erster Tänzer der Oper, angestellt war, und bei dem Publiko außerordentliches Glück machte.
Ich sagte ihm, daß ich erstaunt gewesen wäre, ihn schon mehrere Male in einem Marionettentheater zu finden, das auf dem Markte zusammengezimmert worden war, und den Pöbel, durch kleine dramatische Burlesken, mit Gesang und Tanz durchwebt, belustigte.
(...)
Und der Vorteil, den diese Puppe vor lebendigen Tänzern voraus haben würde?
Der Vorteil? Zuvörderst ein negativer, mein vortrefflicher Freund, nämlich dieser, daß sie sich niemals zierte. - Denn Ziererei erscheint, wie Sie wissen, wenn sich die Seele (vis motrix) in irgend einem andern Punkte befindet, als in dem Schwerpunkt der Bewegung. Da der Maschinist nun schlechthin, vermittelst des Drahtes oder Fadens, keinen andern Punkt in seiner Gewalt hat, als diesen: so sind alle übrigen Glieder, was sie sein sollen, tot, reine Pendel, und folgen dem bloßen Gesetz der Schwere; eine vortreffliche Eigenschaft, die man vergebens bei dem größesten Teil unsrer Tänzer sucht.
(...)
Wir sehen, daß in dem Maße, als, in der organischen Welt, die Reflexion dunkler und schwächer wird, die Grazie darin immer strahlender und herrschender hervortritt. - Doch so, wie sich der Durchschnitt zweier Linien, auf der einen Seite eines Punkts, nach dem Durchgang durch das Unendliche, plötzlich wieder auf der andern Seite einfindet, oder das Bild des Hohlspiegels, nachdem es sich in das Unendliche entfernt hat, plötzlich wieder dicht vor uns tritt: so findet sich auch, wenn die Erkenntnis gleichsam durch ein Unendliches gegangen ist, die Grazie wieder ein; so, daß sie, zu gleicher Zeit, in demjenigen menschlichen Körperbau am reinsten erscheint, der entweder gar keins, oder ein unendliches Bewußtsein hat, d. h. in dem Gliedermann, oder in dem Gott.
Mithin, sagte ich ein wenig zerstreut, müßten wir wieder von dem Baum der Erkenntnis essen, um in den Stand der Unschuld zurückzufallen? Allerdings, antwortete er, das ist das letzte Kapitel von der Geschichte der Welt.
Johann Wolfgang Goethe
(1749-1832)
Faust - Der tragödie zweiter Teil
1831
II.Akt - Wagner am Herde
Laboratorium
im Sinne des Mittelalters, weitläufige unbehilfliche Apparate zu phantastischen Zwecken.
Wagner am Herde.
- W a g n e r.
- Die Glocke tönt, die fürchterliche,
Durchschauert die berußten Mauern.
Nicht länger kann das Ungewisse
Der ernstesten Erwartung dauern.
Schon hellen sich die Finsternisse;
Schon in der innersten Phiole
Erglüht es wie lebendige Kohle,
Ja wie der herrlichste Karfunkel,
Verstrahlend Blitze durch das Dunkel;
Ein helles weißes Licht erscheint!
Oh, daß ich's diesmal nicht verliere! -
Ach Gott! was rasselt an der Türe?
- M e p h i s t o p h e l e s (eintretend).
- Willkommen! es ist gut gemeint.
- W a g n e r (ängstlich).
- Willkommen zu dem Stern der Stunde!
(Leise.) Doch haltet Wort und Atem fest im Munde,
Ein herrlich Werk ist gleich zustand gebracht.
- M e p h i s t o p h e l e s (leise).
- Was gibt es denn?
- W a g n e r (leiser).
- Es wird ein Mensch gemacht.
- M e p h i s t o p h e l e s.
- Ein Mensch? Und welch verliebtes Paar
Habt Ihr ins Rauchloch eingeschlossen?
- W a g n e r.
- Behüte Gott! wie sonst das Zeugen Mode war,
Erklären wir für eitel Possen.
Der zarte Punkt, aus dem das Leben sprang,
Die holde Kraft, die aus dem Innern drang
Und nahm und gab, bestimmt, sich selbst zu zeichnen,
Erst Nächstes, dann sich Fremdes anzueignen,
Die ist von ihrer Würde nun entsetzt;
Wenn sich das Tier noch weiter dran ergetzt,
So muß der Mensch mit seinen großen Gaben
Doch künftig höhern, höhern Ursprung haben.
(Zum Herd gewendet.)
Es leuchtet! seht! - Nun läßt sich wirklich hoffen,
Daß, wenn wir aus vielhundert Stoffen
Durch Mischung, denn auf Mischung kommt es an,
Den Menschenstoff gemächlich komponieren,
In einen Kolben verlutieren
Und ihn gehörig kohobieren,
So ist das Werk im stillen abgetan. (Zum Herd gewendet.)
Es wird! die Masse regt sich klarer,
Die Überzeugung wahrer, wahrer:
Was man an der Natur Geheimnisvolles pries,
Das wagen wir verständig zu probieren,
Und was sie sonst organisieren ließ,
Das lassen wir kristallisieren.
- M e p h i s t o p h e l e s.
- Wer lange lebt, hat viel erfahren,
Nichts Neues kann für ihn auf dieser Welt geschehn,
Ich habe schon in meinen Wanderjahren
Kristallisiertes Menschenvolk gesehn.
- W a g n e r (bisher immer aufmerksam auf die Phiole).
- Es steigt, es blitzt, es häuft sich an,
Im Augenblick ist es getan.
Ein großer Vorsatz scheint im Anfang toll;
Doch wollen wir des Zufalls künftig lachen,
Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
Wird künftig auch ein Denker machen.
(Entzückt die Phiole betrachtend.)
Das Glas erklingt von lieblicher Gewalt,
Es trübt, es klärt sich; also muß es werden!
Ich seh in zierlicher Gestalt
Ein artig Männlein sich gebärden.
Was wollen wir, was will die Welt nun mehr?
Denn das Geheimnis liegt am Tage.
Gebt diesem Laute nur Gehör,
Er wird zur Stimme, wird zur Sprache.
Mary Wollstonecraft Shelley
Frankenstein or The Modern Prometheus, Roman, 1986
aus dem Englischen von Friedrich Polakovics,
erschienen im Carl Hanser Verlag 1970, pp.71-72
(...)
In einer düsteren Novembernacht war es soweit: vor meinen Augen lag das Ergebnis all meiner Müh und Plage. Mit einer angstvollen Erwartung, welche um nichts der Todesfurcht nachstand, baute ich das Instrumentarium des Lebens rings um mich auf, um dem reglosen Körper, welcher da zu meinen Füßen lag, den lebenspendenden Funken einzuhauchen. Schon wies der Zeiger der Uhr auf die erste Stunde des Morgens. Der Regen klopfte in trostlosem Gleichmaß gegen die Scheiben, und meine Kerze war schon zu einem Stümpfchen heruntergebrannt, als ich in dem Geflacker der schon erlöschenden Flamme das ausdruckslose, gelbliche Auge der Kreatur sich auftun sah. Ein schwerer Atemzug hob ihre Brust, und ein krampfhaftes Zucken durchlief ihre Glieder.
Wie fang' ich's an, Euch die Empfindungen zu beschreiben, welche mich in dem schicksalhaften Augenblicke durchbebten, da das Verhängnis seinen Anfang nahm? Wie geb' ich Euch ein treuliches Abbild der Spottgeburt, welche ich mit so unendlicher Mühe und Sorgfalt zu formen versucht? Wohl waren die Gliedmaßen in der rechten Proportion, und auch die Züge hatte ich dem Kanon der Schönheit nachgebildet. Schönheit! - Allmächtiger! Die gelbliche Haut verdeckte nur notdürftig das Spiel der Muskeln und das Pulsieren der Adern. Das Haupthaar war freilich von schimmernder Schwärze und wallte überreich herab. Auch die Zähne erglänzten so weiß wie die Perlen. Doch standen solche Vortrefflichkeiten im schaurigsten Kontraste zu den wäßrigen Augen, welche nahezu von derselben Farbe schienen wie die schmutzigweißen Höhlen, darein sie gebettet waren, sowie zu dem runzligen Antlitz und den schwarzen, aller Modellierung entbehrenden Lippen.
Wie wandelbar ist doch das Menschenherz! Nicht einmal die Wechselfälle des Lebens reichen an seine Widersprüchlichkeit heran! Da hatte ich nun nahezu zwei Jahre lang die größte Mühe und Arbeit einzig darauf verwendet, einem unbeseelten Körper Leben einzuhauchen. Solches zu erreichen, hatte ich mich aller Ruhe, ja noch der Gesundheit beraubt. Mein Begehren war ein so brennendes gewesen, daß es jegliches Maß überschritten hatte. Jetzt aber, da ich mich am Ziel meiner Wünsche sah, war die Schönheit des Traumes verflogen, und atemloser Schrecken und Ekel füllten mir das Herz. Nicht fähig, den Anblick des Wesens, welches ich da geschaffen, noch länger zu ertragen, stürzte ich aus der Kammer und hastete in mein Schlafgemach, wo ich noch lange Zeit auf und nieder schritt, da ich viel zu aufgewühlt war, als daß ich ein Auge hätte zutun können. Doch ward solch innerer Aufruhr nach und nach abgelöst durch die Müdigkeit, und ich warf mich aufs Bett, angekleidet wie ich war, um wenigstens ein paar Atemzüge lang Vergessen zu finden. Doch vergebens: zwar schlief ich tatsächlich ein, aber nur, um von den ärgsten Träumen heimgesucht zu werden. Ich bildete mir ein, Elisabeth zu sehen, wie sie in blühender Gesundheit durch die Gassen von Ingolstadt wandelte. Voll entzückter Überraschung schloß ich sie in die Arme. Da ich aber den ersten Kuß auf ihre Lippen drückte, ward sie totenbleich, mit ihren Zügen ging ein Wandel vor sich, und mir schien's, als hielte ich jetzt den toten Körper meiner Mutter in den Armen! Ein Leichentuch verhüllte die Gestalt, und in den Falten des Flanells wimmelte es von dem Gewürm der Verwesung! Zutiefst entsetzt schrak ich aus meinem Schlummer - der kalte Angstschweiß brach mir aus der Stirn - der ganze Körper zog sich mir zusammen - und zähneklappernd blickte ich um mich: in dem schwachen, gelblichen Mondlichte, welches durch die Fensterläden in die Kammer quoll, stand jenes erbärmliche Monstrum vor mir - der fürchterliche Popanz, welchen ich erschaffen! Er hielt den Bettvorhang zur Seite und heftete seine Augen - sofern sie diesen Namen überhaupt verdienten -, auf mich. Seine Kinnladen klappten auf, und aus der klaffenden Offnung ertönten irgendwelche unartikulierten Laute, dieweil ein Grinsen ihm die Wangen furchte. Mag sein, er sagte etwas, doch ich vernahm es nicht. Die eine Hand war nach mir ausgestreckt, als hätt' er vor, mich aufzuhalten: ich aber stürzte davon und die Treppen hinunter, um Zuflucht zu suchen in dem Hinterhofe meines Wohnhauses! Dort verblieb ich für den Rest dieser schrecklichen Nacht, schritt in der größten Erregung auf und nieder und lauschte angespannt auf jeden Laut, begierig und dennoch voll Angst, er könnte das Herannahen dieser totenhaften, dämonischen Ausgeburt ankündigen, welcher ich auf so erbärmliche Weise zum Leben verholfen.
Nein! Kein Sterblicher konnte das Entsetzen ertragen, welches von solchen Zügen ausging! Nicht einmal eine zu neuem Leben erweckte Mumie hätte so gräßlich aussehen können. Oft genug hatte ich in dies Antlitz gestarrt, solange es noch nicht vollendet gewesen, und schon damals war es mir häßlich genug erschienen. Als aber seine Muskeln und Scharniere sich zu bewegen begonnen, war ein Etwas aus ihnen geworden, wie es nicht einmal ein Dante hätte aussinnen können.
(...)
Isaac Asimov
'I, Robot', short story, 1950
The three laws of robotics:
- A robot may not injure a human being, or, through inaction, allow a human being to come to harm.
- A robot must obey the orders given it by human beings except where such orders would conflict with the first law.
- A robot must protect its own existence as long as such protection does not conflict with the first or second law.
From the handbook of robotics, 56th edition, 2058 A.D., as quoted in 'I, Robot'.
Solaris, Roman, 1968
aus dem Polnischen von Irmtraud Zimmermann-Göllheim,
erschienen claassen, 1972, pp.116 ff.
(...)
- Alles ist in der Norm, aber das ist Tarnung. Maske. In gewissem Sinne ist das eine Ultrakopie: eine Wiedergabe, genauer als das Original. Soll heißen, dort, wo wir beim Menschen auf die Grenze der Körnigkeit, auf die Grenze struktürlicher Teilbarkeit treffen, führt hier der Weg weiter, infolge der Verwendung subatomarern Werkstoffs!
(...)
- Ich will die Frage der Motivation anschneiden. Der Motivation des Erscheinens der F-Gebilde. Ich würde das so aufspalten: was sind die F-Gebilde? Das sind weder Personen, noch Kopien bestimmter Personen, sondern materialisierte Projektionen dessen, was zum Thema der betreffenden Person in unserem Gehirn enthalten ist.
(...)
Terminus, 1968
aus dem Polnischen von Caesar Rymarowicz,
erschienen bei Suhrkamp, 1981, pp.211
(...)
Sorgfältig glätte er das Blatt - er wollte nicht, daß es zitterte, wenn sein Atem es traf. Dann begann er, die Spalten auszufüllen:
- MODEL: AST-Pm-105/0044
- TYP: Allzweckgerät für Reperaturen
- BEZEICHNUNG: Terminus
- ART DER BESCHÄDIGUNG: Zerfall der Funktionen
- FOLGERUNGEN ...
Pirx zögerte, hielt die Feder ans Papier, zog sie wieder zurück. Er mußte an die Unschuld von Maschinen denken, die der Mensch der Vernunft beraubt und sie dadurch zu Teilnehmern seiner Wahnsinnstaten gemacht hatte. Er dachte daran, daß der Mythos von Golem, der rebellischen Maschine, die gegenden Menschen aufgebehrte, eine Lüge war - nur dazu ersonnen, damit jene, die für all das die Verantwortung trugen, ihre Schuld abwälzen konnten.
- FOLGERUNGEN: Zu verschrotten
Unten auf das Papier schrieb er mit unbewegtem Gesicht:
- Pirx, Erster Navigator
Gödel, Escher, Bach
Ernst Klett Verlag, 1979, Kapitel XIX, pp. 724
Frage: Sie wollen also sagen, daß AI-Programme praktisch identisch mit Menschen sein werden. Gäbe es da gar keinen Unterschied?
Spekulation: Wahrscheinlich werden die Unterschiede zwischen AI-Programmen und Menschen größer sein als die Unterschiede zwischen den meisten Menschen. Die Vorstellung, daß der »Körper«, dem ein AI-Programm innewohnt, es nicht entscheident beeinflußt, ist beinahe unmöglich. Wenn es also nicht eine erstaunlich Wiedergabe des menschlichen Körpers besäße (und warum sollte es?), hätte es wahrscheinlich völlig andere Ansichten, was wichtig, was interessant ist usw. Wittgenstein machte einmal die amüsante Bemerkung: »Wenn ein Löwe sprechen könnte, würden wir ihn nicht verstehen.« (...) Aber woher wußte Wittgenstein das? Ich glaube, daß jedes AI-Programm - wenn überhaupt verständlich - uns recht fremdartig vorkäme. (...)
Blade Runner, 1982
based on the novel "Do Androids dream of electric sheep" by Philip K. Dick
Screenplay by Hampton Fancher and David Peoples
Batty (given by Rudger Hauer) the android meets Chew the engineer in his ice-cold laboratory:
- B a t t y
- Yes, questions ... Morphology? Longevity? Incept dates?
- C h e w
- Don't know ... I, I don't know such stuff. I just do eyes, just eyes. Just genetic design. Just eyes.
- You Nexus, huh? I designed your eyes.
- B a t t y
- Chew ... if only you could see what I have seen with your eyes.
- Now ... questions.
- C h e w
- I, I don't know answers.
- B a t t y
- Who does?
- C h e w
- Tyrell. He, he knows everything.
- B a t t y
- Tyrell ... Cooperation?
- C h e w
- A genius - He design your mind - your brain.
- B a t t y
- Smart
-
- (...)
- P r i s
- Must get lonely here, J.F.
- J. F. S e b a s t i a n
- Not really. I MAKE friends.
They're toys. My friends are toys. I make them.
It's a hobby. I'm a genetic designer.
-
- Batty is introduced to Tyrell (Joe Turkel), the head and chief designer of Tyrell Cooperation:
-
- T y r e l l
- I'm ... surprised, you didn't come here sooner.
- B a t t y
- It's not an easy thing to meet your maker.
- T y r e l l
- What can he do for you?
- B a t t y
- Can the maker repair what he makes?
- T y r e l l
- Would you ... like to be modified?
- B a t t y
- I had in mind something more radical.
- T y r e l l
- What ...? What seems to be the problem?
- B a t t y
- Death.
- T y r e l l
- Death. Well, I'm afraid that's a little out of my jurisdiction. You --
- B a t t y
- I want more life ... Father!
- T y r e l l
- The facts of life ... To make an alteration in the evolvement of anorganic life system is fatal. A coding sequence cannot be revised once it's been established.
- B a t t y
- Why not?
- T y r e l l
- Because by the second day of incubation, any cells that have undergone reversion mutations give rise to revertant colonies, like ... rats leaving the sinking ship. Then then ship ... sinks.
- B a t t y
- What about E.M.S. recombination?
- T y r e l l
- We have already tried it.Ethyl Methane Sulfonate is an alkylating agent and a potent mutagen. It created a ... virus, so letal, the subject was dead before he left the table.
- B a t t y
- Then a repressor protein that blocks the operating cells.
- T y r e l l
- It wouldn't obstruct replication but it does give rise to an error in replication, so that the ... newly formed DNA strand carries a mutation, and you've got a virus again.
- But, ... this ... all of this is academic. You were made as well as we could make you.
- B a t t y
- But not to last!
- T y r e l l
- The light that burns twice as bright, burns half as long. And you have burned so very very brightly, Roy. Look at you! You're the prodigal son. You're quite a prize.
- B a t t y
- I've done ... questionable things.
- T y r e l l
- Also, extraordinary things. Revel in your time.
- B a t t y
- Nothing the god of bio-mechanics wouldn't let you in heaven for.
- (Batty kills Tyrell)
-
-
- (...)
- Batty in drowning rain on the roof of an old city builing, holding a white dove. A few metres away, the helpless Decker (the 'Blade Runner', given by Harrison Ford), who's life was just saved by Batty and who was meant to be Batty's killer, sits on the ground, listening terrified:
-
-
- B a t t y
- I've ... seen things ... you people wouldn't believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams ... glitter in the dark near the Tannhäuser Gate. All those ... moments will be lost ... in time ... like - tears ... in rain. Time ... to die.
-
Vehicles - Experiments in Synthetic Psychology, 1984
The MIT Press,
Massachusetts Institute of Technology,
Cambridge, Massachusetts, 02142, pp.83
(...)
Not it is different with type 14 vehicles. They move through their world with consistent determination, always clearly after something that very often we cannot guess at the outset - something that may not even be there when the vehicle reaches the place it wants to get to. But it seems to be a good strategy, this running after a dream. Most of the time the chain of optimistic predicitions that seems to guide the vehicles's behaviour proves to be correct, and Vehicle 14 achieves goals that Vehicle 13 and its predecessors "couldn't not even dream of." The point is that while the vehicle goes through its optimistic predicitions, the succession of internal states implies movements and actions of the vehicle itself. While dreaming and sleepwalking, the vehicle transforms the world (and its own position in the world) in such a way that ultimately the state of the world is a more favorable one.
(...)
Fiasko, Roman, 1986
aus dem Polnischen von Hubert Schumann,
erschienen im Fischer Taschenbuchverlag 1989, pp.353-357
(...)
Die ersten Erfinder von Maschinen, die die Kraft nicht der Muskeln, sondern des Denkens verstärkten, erlagen der für die einen anziehenden, für die anderen aber erschreckenden Täuschung, sie seien auf dem Wege zu einer solchen Vergrößerung der Intelligenz toter Automaten, daß diese dem Menschen ähnlich und schließlich - immer auf menschliche Weise - überlegen würden. Es brauchte etwa anderthalb Jahrhunderte, bis die Nachkommen sich überzeugten, daß die Väter von Informatik und Kybernetik einer anthropozentrischen Fiktion aufgesessen waren: Das menschliche Gehirn ist Geist in einer Maschine, die keine Maschine ist. Indem das Gehirn ein untrennbares System mit dem Körper bildet, dient es diesem und wird zugleich von ihm bedient. Wollte man also einen Automaten so vermenschlichen, daß er sich in psychischer Hinsicht nicht von den Menschen unterscheidet, so erwiese sich dieser Erfolg bei all seiner Vollkommenheit als Absurdum. Im Zuge unerläßlicher Umgestaltungen und Vervollkommnungen erweisen sich die aufeinanderfolgenden Prototypen tatsächlich immer menschenähnlicher, gleichzeitig hat man aber immer weniger einen Nutzen, wie ihn die Computer höherer Generationen mit ihren Giga- oder Terabits bieten.
Den einzigen wesentlichen Unterschied zwischen dem Menschen, der von Vater und Mutter stammt, und der ideal vermenschlichten Maschine bildet lediglich der Baustoff, der das eine Mal lebendig, das andere Mal tot ist. Der vermenschlichte Automat ist genauso scharfsinnig, aber auch genauso unzuverlässig, hinfällig und in seinem Intellekt von Emotionen und Stimmungen gesteuert wie der Mensch. Als meisterhafte Nachahmung eines Ergebnisses der natürlichen Evolution, deren Krönung die Anthropogenese war, wird es eine hervorragende technologische Leistung, zugleich aber eine Kuriosität sein, mit der niemand etwas anfangen kann. Es handelt sich um ein perfekt aus nichtbiologischem Material hergestelltes Falsifikat eines Lebewesens vom Typ der Wirbeltiere, aus der Klasse der Säuger, der Familie der Primaten, die lebendgebärend sind, auf zwei Beinen gehen und ein zweigeteiltes Gehirn haben, weil eben auf diesem Wege der Symmetrie die Herausbildung der Wirbeltiere innerhalb der Evolution auf der Erde erfolgt ist. Nur weiß man nicht, welchen Nutzen die Menschheit aus diesem so genialen Plagiat ziehen könnte. Ein Historiker der Wissenschaft verglich es mit dem Bau einer Fabrik, in der sich nach kolossalen Investitionen und theoretischen Arbeiten Spinat oder Artischocken herstellen ließen, die zur Photosynthese fähig seien wie alle Pflanzen, sich auch von echtem Spinat und echten Artischocken in nichts unterschieden als darin, daß sie nicht eßbar seien. Solcher Spinat ließe sich auf Ausstellungen vorführen, man könne mit seiner Synthese prahlen, ihn aber nicht essen. Folglich stehe der ganze Aufwand, der in die Produktion gesteckt worden sei, unter dem Fragezeichen offenkundigster geistiger Fehlleistung.
Die ersten Projektanten und Fürsprecher einer »künstlichen Intelligenz« wußten wohl selber nicht recht, was sie wollten und welche Hoffnungen sie hegten. Ging es denn darum, daß man mit einer Maschine reden konnte wie mit einem durchschnittlichen oder einem sehr klugen Menschen? Das konnte man auch so, es ließ sich ohne weiteres machen, die Menschheit zählte mittlerweile vierzehn Milliarden. Es wäre also die letzte dringende Notwendigkeit gewesen, psychisch menschenähnliche Maschinen auf künstliche Weise herzustellen. Kurz, der Verstand der Computer schied sich immer deutlicher von dem der Menschen, den er verstärkte, ergänzte, verlängerte, dem er bei der Lösung von Aufgaben half, die der Mensch nicht bewältigen konnte. Eben dadurch aber war er weder dessen Imitation noch dessen Zweitauflage. Die Wege hatten sich definitiv getrennt.
Eine Maschine, die so programmiert ist, daß niemand, ihr Schöpfer eingeschlossen, sie bei intellektuellem Kontakt von einer Hausfrau oder einem Professor für Völkerrecht unterscheiden kann, ist deren Simulator, der von normalen Menschen nicht unterscheidbar ist, solange man nicht versucht, diese Frau zu verführen und Kinder mit ihr zu haben, jenen Professor aber zum Frühstück einzuladen. Gelingt es, ihr ein Kind zu machen und mit ihm ein continental breakfast zu essen, so hat man mit der totalen Liquidierung der Unterschiede zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen zu tun - aber was hat man davon? Kann man dank der Sideraltechnologie synthetische Sterne produzieren, die bis aufs Jota mit den kosmischen identisch sind? Jawohl, nur weiß man nicht, zu welchem Zweck man sie herstellen sollte. Die Historiker der Kybernetik kamen zu der Ansicht, den Urvätern dieser Wissenschaft habe die Hoffnung vorgeschwebt, die Rätsel des Bewußtseins lösen zu können. Dieser Hoffnung setzte ein Erfolg ein Ende, der Mitte des 2I. Jahrhunderts erreicht wurde, als ein Computer der dreißigsten Generation, der außerordentlich mitteilsam, intelligent und täuschend menschenähnlich war, seine lebenden Gesprächspartner fragte, ob sie wüßten, was Bewußtsein in dem Sinne wäre, den sie diesem Begriff beilegten. Er nämlich wisse es nicht. Dieser Computer war zur direktiv aufgegebenen Selbstprogrammierung imstande und entwickelte, nachdem er den aufgegebenen Direktiven entwachsen war wie ein Kind den Windeln, die Fertigkeit, menschliche Gesprächspartner so zu imitieren, daß sie ihn nicht mehr als eine Maschine »demaskieren« konnten, die so tut, als sei sie ein Mensch, und dies doch nicht ist. Einer Lösung des Rätsels des Bewußtseins kam man dennoch kein Haarbreit näher, denn die Maschine wußte in dieser Angelegenheit nicht mehr als die Menschen. Wie hätte es auch anders sein sollen? Man hatte vor sich das Finalprodukt eines »sich selbst anthropoisierenden« Programms, das damit vom Bewußtsein genausoviel wußte wie die Menschen.
Ein bedeutender Physiker, der bei dieser Diskussion dabei war, bemerkte dazu, das, was möglicherweise sogar so denke wie der Mensch, wisse über den Mechanismus des eigenen Denkens ebenso viel wie der Mensch: nämlich nichts. Sei es aus Bosheit oder zu dem Zweck, den enttäuschten Triumphatoren den Fehlschlag zu versüßen, wies er auf analoge Schwierigkeiten hin, die die Gelehrten seines Fachgebiets vor einem Jahrhundert gehabt hatten, als sie die Materie mit dem Rücken an die Wand drängen wollten, bis sie ihnen gestand, daß sie nun von Natur her aus Quanten oder aus Wellen bestehe. Sie habe sich auf geradezu schändliche Weise als perfide erwiesen und die Aussage der Experimente mit der Erklärung verdunkelt, sie sei sowohl das eine als auch das andere. Im Kreuzfeuer weiterer Versuche habe sie die Wissenschaftler dann restlos dastehen lassen wie die Kuh vorm neuen Tor, denn je mehr sie von ihr erfuhren, um so weniger war es vereinbar mit dem gesunden Menschenverstand oder auch mit der Logik. Schließlich mußten sie sich mit den Aussagen der Materie abfinden: Teilchen sind gewissermaßen Wellen und Wellen sozusagen Moleküle; das absolute Vakuum ist durchaus nicht absolut, sondern voll von virtuellen Teilchen, die so tun, als gebe es sie nicht; Energie kann negativ sein, und es kann daher weniger Energie dasein als überhaupt keine; die Mesonen treiben im Intervall der Heisenbergschen Unbestimmbarkeit betrügerische Spielchen, indem sie die heiligen Sätze der Energieerhaltung verletzen, aber sie tun es so schnell, daß man sie bei dieser Schurkerei nicht erwischt. Es ginge, so beschwichtigte jener berühmte Träger des Nobelpreises für Physik seine Zuhörer, ebendarum, daß die Welt auf Fragen nach ihrem »letztlichen« Wesen jede »letztliche« Antwort verweigert. Obwohl man die Gravitation beispielsweise inzwischen wie einen Knüppel zu handhaben verstehe, wisse niemand, was eigentlich das »Wesen« dieser Gravitation sei.
Kein Wunder also, daß die Maschine sich verhalte, als habe sie ein Bewußtsein - um aber festzustellen, ob es das gleiche sei wie beim Menschen, müsse man sich in diese Maschine verwandeln. In der Wissenschaft sei es unerläßlich, Zurückhaltung zu üben: Es gebe in ihr Fragen, die man weder sich selbst, noch der Welt stellen dürfe, und wer dies dennoch tue, handle wie jemand, der einem Spiegel vorwirft, dieser wiederhole zwar jede seiner Bewegungen, wolle ihm aber nicht erklären, wo deren willensmäßige Quelle liege. Dennoch setzten wir Spiegel, Quantenmechanik, Siderologie und Computer ein und hätten davon keinen geringen Nutzen.
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Das Foucaultsche Pendel, Roman, 1988
aus dem Italienischen von Burkhard Kroeber,
erschienen bei dtv, pp.314-315
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»Die sind nämlich eine Show, diese Läden«, sagte sie. »Da gibt's nicht nur Bücher, da gibt's auch Heilkräuter, und da gibt's Anweisungen, wie man sich einen Homunkulus macht, so wie der Faust mit der Helena, ach Jacopo, machen wir uns doch mal einen, ich hätte so gern einen Homunkulus von dir, den halten wir uns dann wie einen Dackel. Es geht ganz leicht, heißt es in dem Buch, man braucht bloß ein bißchen männlichen Samen in einem Reagenzglas aufzufangen, das wird dir doch nicht schwerfallen, hoffe ich, he, nicht rot werden, Blödmann! Dann vermischt man's mit Hippomene, das ist scheint's so 'ne Flüssigkeit, die wird sezerniert, sezessiert... wie sagt man?«
»Sekretiert«, sagte Diotallevi.
»Ach wirklich? Also ein Sekret von schwangeren Stuten, naja, das ist wahrscheinlich das Schwierigste an der Sache, wenn ich 'ne schwangere Stute wäre, ich würd ja nicht wollen, daß jemand hergeht, um mir meine Hippomene abzuzapfen, besonders wenn's jemand ist, den ich nicht kenne, aber ich glaube, das Zeug kriegt man auch zu kaufen, wie Räucherstäbchen. Dann tut man alles in einen Glaskolben und läßt es vierzig Tage gären, und langsam siehst du, wie sich so 'ne kleine Figur bildet, ein kleiner Fötus, und nach weiteren zwei Monaten wird er ein süßer kleiner Homunkulus und kommt raus und ist dir zu Diensten - ich glaube, die sterben nie, stell dir vor, Jacopo, er bringt dir sogar noch die Blumen aufs Grab, wenn du tot bist.«
»Und was gibt's sonst noch in diesen Buchläden?« fragte Belbo.
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Eduard Petiska
Golem
translated by Jana Svábová
Publishing house Martin, Czechoslovakia, 1991
Rabbi Löw creates the Golem
It is said that four Jewish sages once entered the Garden of Eden, whose entrance is usually closed to common mortals. The first of them learned the Garden's secrets and died there. The second found the secrets of Paradise and went mad. The third lapsed from the faith of his fathers because he lacked the strength to understand. Only the fourth of the sages, the learned Akiba, went through the Garden of Eden without anything happening to him. Only he returned.
High Rabbi Löw was also said to have come through the Garden of Eden, just as the learned Akiba, and returned richer with the secret revelations. That was why the Jews trusted him, in difficult moments, as their saviour.
When the waves of hatred against the Jews rose again, Rabbi Löw was expected to help rescue them. They told him:
"Each night somebody can bring secretly a dead man to the ghetto and accuse us of murder. You can still find many people who believe the stories that we need Christian blood for our rituals."
High Rabbi Löw listened to the representatives of the community and nodded seriously:
"I am worried just like you," he said, "but don't be afraid, I promise to help you soon."
The elders of the Jewish community left, and Rabbi Löw prayed long into the night, so as to be inspired with a dream and with good advice.
He went to bed late, and when he closed his eyes, a dream came to him. In the dream he saw an inscription running: Make a golem of clayÑa figure similar to man. The golem will help you against your enemies.
The following morning, as soon as the rabbi woke up, he had his son-in-law and one of his pupils called immediately.
"I have called you," he told them, "because I received a command from Heaven in the night to make a creature of clay resembling man, a golem. We need four elements for this task: Earth, Water, Fire, and Air. I feel in myself the power of Air, you, my son-in-law, will represent the power of Fire, and you, my dear pupil, will represent Water. The fourth element, Earth, we shall find in a place favourable to our purpose. We shall part now. For seven days we shall be concentrating and preparing our minds in order to succeed in this matter."
For seven days Rabbi Löw, his son-in-law, and his pupil prepared for the unusual task. On the seventh day each of them bathed in the mikvah, the ritual Jewish bath, in accordance with the custom of their ancestors. Then they dressed in white clothes, and with a prayer on their lips, set out on their journey outside the city. The clock struck four, when the darkness is thickest, and brings to mind the moment before the creation of the world. Outside the city they found a spot on the bank of the Vltava, where there was enough intact wet earth, carried from the mountains by the river. They lit their torches and continued praying and reciting the Psalms.
They made a shape of a man, three ells tall, from mould able clay. Then they put it on the ground, and by gentle movements of their fingers marked out its mouth, nose, eyes and ears, giving human features to its face. Then they imitated human legs, arms, hands and fingers. Finally the figure of the golem lay in front of them. It resembled a man lying on his back.
"You represent the element of Fire," said Rabbi Löw to his son-in-law, "walk round the golem seven times, while saying the lines I have written for you."
The rabbi's son-in-law walked round the golem, while saying the lines in a clear voice. When he made the first round, the golem became dry. When be made the third round, the golem glowed with heat. And when he was finishing the seventh round, the golem glowed and gleamed white-hot like iron in a smith's furnace.
Then the rabbi ordered his pupil who represented the element of Water to walk round the golem seven times too, saying his lines.
The pupil obeyed. During the first round the red gleam of the golem's trunk died out. When he made the third round, little clouds of vapour issued from the golem's surface and his body grew damp. During the following rounds, nails grew on his fingers, his head became covered with hair and his skin acquired a faint human lustre.
In his stature and appearance he resembled a man of thirty.
Then Rabbi Löw himself repeated the same procedure. During the seventh round, he opened the golem's mouth and inserted the shem, a parchment inscribed with God's name.
Finally the rabbi, his son-in-law and his pupil bowed to all the cardinal points, while pronouncing together the following sentence:
"Lord made a man from the clay of the Earth and breathed the breath of life into his mouth."
After these words, life arose in the clay from which the golem had been made. Fire, Water and Air awoke him. He exhaled, and looked in amazement at those who had called him to life.
"Rise," Rabbi Löw ordered him.
And the golem rose, just as people rise after a long sleep. He straightened up and stood before his makers.
Now all that remained was to dress him. They had brought with them the clothes that were worn by the servants of the synagogue. They dressed him in these clothes, just as a person is dressed. They also showed him how to put on his shoes, and he did so. Now he looked like other people. He lacked only one thing - human speech. He was mute. Heaven kept the secret of giving the gift of speech to itself and did not share it with High Rabbi Löw. To perform the tasks for which the golem had been made, he did not have to talk. He was only to hear and obey.
The day was dawning and the red morning sky coloured the surface of the Vltava and the clay bed from which the golem had risen. It was time to return.
On the way back the rabbi said to him:
"We made you from clay and gave you life, in order to protect the Jews against their enemies and against persecution. I give you the name Joseph. You will live in my house and obey my orders. You'll do everything I order you even if I send you into the fire, even if I order you to throw yourself out of a tower, even if I send you to the depths of the sea."
Joseph nodded in agreement. He could hear and understand, but could not command his tongue.
That night three men had set out from the Jewish Town, but four returned. The rabbi's wife was just rising and wondered whom her husband had brought to the house. He was not allowed to tell her the truth.Therefore he said:
"I have met this poor mute man and took pity on him. I'll give him work as a servant of the synagogue and he can sleep in our house. But remember never to use him for housework. For it is written: Do not use the dish assigned to ritual purposes for everyday services."
The rabbi's wife consented and the golem received his corner in the house, where he would sit, cupping his chin in his hand, and wait for orders.
Jostein Gaarder
Sofies Welt
H. Aschehoug & Co. Oslo, 1991 (dtv, 1998, pp. 7 & 343)
Sofie Amundson war auf dem Heimweg von der Schule. Das erste Stück war sie mit Jorunn zusammen gegangen. Sie hatten sich über Roboter unterhalten. Jorunn hielt das menschliche Gehirn für einen komplizierten Computer. Sofie war sich nicht so sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch mußte doch mehr sein als eine Maschine?
Learning to be me
Axiomatic, 1995 (Millennium, 1995, pp. 201)
I was six years old when my parents told me that there was a small, dark jewel inside my skull, learning to be me.
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The robotic missions Victoria specialised in belonged to a new approach to space exploration. Everything before had been missions like mapping the surface or measuring atmosphere or soil chemistry. As vital as these were they were motivated by ambitions to determine things like how the solar system had formed or a search for life on other planets.
The robotics Victoria was working on had a more practical slant. These missions were aimed at setting up infrastructure in locations before human arrival. It was like building a house in a new country before you made the move. The robots were small and simple and would use as much of the local resources as possible for construction.
Victoria's favourite was the igloo constructions system because it was so simple. Most of the habitats were made this way. The igloo construction system had two main parts. The first was like a self-drive vacuum cleaner. The second was a five-metre long boom arm with a bonding head at one end. The motorised vacuum cleaner moved freely around on the surface sucking up dust. When it was full it would return to the hub of the boom arm and load the dust into its hopper. A conveyer that ran the length of the boom took the dust up to the bonding head at the other end. This head had wheels that turned the boom clockwise around its hub at a constant slow speed. A slow but constant flow of dust was built up in layers on the circular path of the head. This process was continuous from the permafrost base to the roof of the building. As the boom added each layer of dust the wall grew. As the wall grew the end of the boom was lifted. The boom was hinged both ways at the central pivot point so the wall curved inward, as it grew higher. This resulted in the formation of a hemisphere.
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